Montag, 19. Februar
Aus unserer Abfahrt wird nichts. Der Tankstelle ist der Diesel ausgegangen, das heisst für uns Ruhetag und hoffen, dass es morgen wieder Diesel gibt.
Dienstag, 20. Februar
Hurra, der Tankwagen ist eingetroffen. Wir fahren in den Chobe Nationalpark rein und nach kürzester Zeit stehen wir vor einer grossen Elefantenherde. Ah, jetzt können wir durch. Doch schon nach einigen Metern wieder STOP! die nächsten Elefanten. Immer mehr kommen vom Chobe Fluss rauf. Ein Teil macht sich auf der rechten Seite vom Auto davon, die anderen bleiben auf dem Weg stehen und beäugen uns teilweise nicht besonders begeistert. Schon etwas unheimlich. Wir kehren um und müssen nochmals aufpassen, dass ja nicht ein Junges auf der einen Wegseite steht und die Mutter auf der anderen. Das könnte gefährlich werden. Einige hundert Meter weiter sehen wir plötzlich eine ganze Herde sich im Wasser tummeln. Was für ein Anblick! Ansonsten fahren wir noch durch Herden von Impalas. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz der Ihaha-Halbinsel direkt am Chobe Fluss. Der Chobe bildet die Grenze zu Namibia. Leider ziehen ein paar dunkle Regenwolken auf, also Campingstühle einpacken, kurz danach wieder auspacken und nochmals das gleiche von vorne. Abends sehen wir wegen den Wolken die Sonne nicht untergehen, doch das Flammenmeer am Horizont entschädigt für vieles.
Mittwoch, 21. Februar
Um 7 Uhr stehen wir auf; die Affen, Meerkatzen mit hellem Fell und struppige Bären-Paviane, auf dem Baum neben uns sind schon voll beim Frühstück. Auch der ganze Weg vor unserem Platz ist voll von ihnen, ausserdem tummeln sich dort noch Perlhühner und Mungos. Und all das keine 10m von uns entfernt. Kurz nach unserem Aufbruch entdecken wir am Fluss einen über 1m langen Nil-Waran, kurz danach noch 2 kleinere. Der Fluss ist von Abertausenden von Vögeln bevölkert. Danach geht's durch das Chobe Forest Reserve und der Weg führt an mächtigen Baobabs und vielen Bäumen mit violetten Blüten vorbei bis in den Savuti Nationalpark. Jetzt sitze ich hier unter Bäumen und kaum 15cm vor mir eine Frankoline (Art kleines Perlhuhn), ein Rotschnabeltoko (hornbill), auf dem Baum daneben ein wunderschöner blauer Star und kleine Buschhörnchen rennen auf dem Boden herum. Beneidenswert, gell? Bei Dunkelheit hören wir die Löwen, die wir auf unseren Game Drives immer gesucht und nie gefunden haben.
Donnerstag, 22. Februar
Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker und gleichzeitig klopft jemand an unsere Wagentür. Ich sehe niemanden, doch das Klopfen geht weiter. Aha! Ein Gelbschnabeltoko hockt auf dem Seitenspiegel und hackt auf ihn ein und ein anderer hockt am Fenster und malträtiert dieses. Selbst mein Erscheinen hält sie nicht von ihrem Treiben ab. Ganz schön frech. Und auch die Frankolinen und die Buschhörnchen rennen und spielen um uns herum. Etwas weiter entfernt grasen Impalas. Nach dem ausgiebigen Frühstück mit Speck und Eiern verlassen wir das Camp, fahren zum Südtor raus Richtung Moremi Park. Etwa 20km vor dem Parkeingang treffen wir am Hippo Pool auf Edwin, einen Franken, der mit seinem VW Bus unterwegs ist. Er wird hier heute Nacht campen und wir machen es genauso. Jetzt sitzen die beiden Männer mit ihren Kameras 1m vom Pool entfernt und schiessen, was das Zeug hält. Es ist aber auch fantastisch. Etwa 22 Hippos mit ihren Jungen (da immer einige unter Wasser sind, ist es schwierig, die genaue Zahl festzustellen) tummeln sich hier. In der Ferne blitzt und donnert es. Über uns ist eine riesige schwarze Wolke, doch nur an den Rändern regnet es runter und bei uns bleibt es total trocken. Der Sonnenuntergang gibt den Wolken eine tiefrote Unterlage. In der Nacht wache ich hin und wieder auf und geniesse den Blick auf den Sternenhimmel und die Geräusche der Hippos. Schön!
Freitag, 23. Februar
Nochmals die Ruhe der Hippos geniessen, uns von Edwin verabschieden und nach kaum 2km Fahrt erwartet uns ein Rudel afrikanischer Wildhunde. Herrliche Tiere, das Fell ist beige-schwarz-weiss gefleckt. Auf der 20km Fahrt zum Nordtor des Moremi Nationalparks (mitten im Okawango Delta) sehen wir mehr Tiere, wie z.B. Zebras, Giraffen, Elefanten, Impalas, als im Park. Dort sehen wir ausser Impalas und einem Elefanten, wenigstens einen Wasserbock mit seiner weissen Zielscheibe auf dem Hintern, eine Halbmond-Antilope und ein Kudu-Pärchen. Das Savannengras verhindert auch hier, dass man Raubtiere, wie Löwen, Hyänen oder Leoparden sieht. Auf dem Xakanaxa Campingplatz ist heute Deutsch die Hauptsprache. Ein Berner, ein Karlsruher und zwei Münchner Pärchen sind hier. Am Spätnachmittag fahren wir nochmals auf Pirsch. Doch keine neuen Tiere zu sehen, ausser Moorantilopen. Wir besuchen noch die Dead Tree Island, auf der, wie der Name besagt, tote Baumgerippe stehen, die im Wasser ertrunken sind. Kurz vor Dämmerung: Sturm über dem Okawango Delta. Wir sitzen im Auto und bestaunen den Regenbogen, der sich vor unseren Augen aufbaut und schliesslich wieder rechts von uns auf dem Boden landet. Der Himmel zeigt sich in allen möglichen Pastelltönen. In der Ferne blitzt es. Dann hört der Wind auf, der Regen prasselt herab und das Gewitter hat uns erreicht. Doch bald hört es auf und wir setzen uns mit den Bayern am Lagerfeuer hin. Sie erzählen, dass der Allradantrieb ihrer gemieteten Landcruisers nicht funktioniert. Sie seien bereits zweimal stecken geblieben und dabei gesehen, dass nur die Hinterreifen sich drehten. Auf ihre Bitte hin, schaut Werner es sich mal an. Kein Wunder! Sie wussten nicht, dass für 4x4 die Vorderachse an den Vorderreifen blockiert werden muss. Riesen Gelächter, saure Miene bei einem der Fahrer, dass sie nicht richtig eingewiesen wurden.
Samstag, 24. Februar
Um 6.30 Uhr sehe ich wieder die rote Sonne aufgehen und stehe auf. Doch ein paar Minuten später fängt es schon wieder zu schütten an. Nach dem Regen wird gefrühstückt, dann fahren wir Richtung Südtor. Kaum sind wir aus einem Wasserloch raus, geht's ins nächste Wasserloch rein. Das grösste Wasserloch ist bestimmt 15 Meter lang und mindestens 1 Meter tief! Das Wasser kommt fast auf die Kühlerhaube. Vor uns auf dem Weg überquert ein Elefant die Strasse und scheint über unsere Wasserfontäne nicht gerade begeistert zu sein. Als wir die paar Meter bis auf Höhe seiner Überquerung hinter uns bringen, steht da eine ganze Herde und ein paar von ihnen schauen ziemlich grimmig zu uns rüber, da fahren wir doch lieber weiter. Nachdem wir den Park verlassen haben, sitzt plötzlich ein Adler auf der Strasse. Leider stören wir ihn und er fliegt hoch. Seine Beute lässt er liegen. Also, Wagen zurücksetzen, Motor abstellen und warten. Er kreist über uns, doch er traut sich nicht mehr herunter. Schade. Nach 150km erreichen wir das Städtchen Maun. Hier bleiben wir für zwei Nächte auf dem Campingplatz des Sedia Hotels. Die Zivilisation hat uns wieder. Neben uns steht ein Mainzer VW Bus, es sind Ulla und Klaus, Freunde und Reisegefährten von Edwin. Als Ulla uns begrüsst und ich ihr Grüsse von Edwin ausrichte, ist sie bass erstaunt. Den Abend verbringen wir zusammen.
Sonntag, 25. Februar
Heute ist Computertag. Werner verbringt Stunden, seine letzten Bilder zu katalogisieren, die Tiere zu benennen, etc. Dann bin ich dran, alles fürs Internet vorzubereiten. Doch die Zeit verfliegt so schnell und so müsst ihr bis Windhoek aufs Update warten, denn morgen müssen wir in aller Frühe los. Am Nachmittag erscheint plötzlich Edwin. Na, das ist eine Überraschung.
Montag, 26. Februar
Nach dem feucht-fröhlichen Abend mit den Dreien kommen wir doch nicht so früh los wie geplant. Die Fahrt durch die Kalahari ist recht eintönig. Überall entlang der Strecke nur Zäune, alles riesige Vieh- und Wildfarmen. Kaum Verkehr. Buschland. Einzige Unterbrechung sind die Rinder, Esel und Pferde, die immer mal wieder über die Strasse marschieren. Nach 500km erreichen wir die Trans-Kalahari Grenze in Mamuno. Danach geht's vor Gobabis gen Nordosten zur Harnas Wildlife Foundation. Edwin und die beiden anderen haben uns von dieser Rettungsstation für Tierbabies vorgeschwärmt. Als wir ankommen, finden wir ein Idyll vor. Das innere "Gehege" ist für die Menschen angelegt. Als wir ankommen, tummeln sich auf dem Platz vor dem Pool und dem Restaurant Affenbabies und Zweibeiner. Daneben befindet sich ein kleiner eingezäunter Weiher mit Krokodilen darin und ein Gehege mit Affen und eines mit Geparden. Auf dem Rasen laufen Mungos, Katzen, Hunde, Antilopen, eine Ziege, Strausse, Schildkröten, etc. herum. Gleich neben den Lodges befindet sich der Campingplatz und wir stehen nun vielleicht 50m von einem Paviangehege entfernt. Neben dem Auto grasen ein Zebra und 2 Esel, die Katzen miauen uns auch etwas vor.
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