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Kenia 2

Mittwoch, 20. Dezember
Abfahrt Richtung Samburu Nationalpark über Thika und dann westlich um den Mount Kenya herum über Nanyuki. Zwischendurch sind wir wieder auf 2.600m Höhe mit riesigem Farmland und uns bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die Niederung. Es geht eine steile Strasse hinab und kurz nach Isiolo finden wir eine Lodge, die von Holländern betrieben wird. Den Gewinn aus der Lodge investieren sie wieder in Projekte für die einheimische Bevölkerung, wie z.B. mit einer Bäckerei, Mikrokredite, etc. Wir übernachten hier und sitzen jetzt auf der Veranda und geniessen den Abend.

Donnerstag, 21.Dezember
Leider war am frühen Morgen der Mount Kenya in den Wolken und deshalb nicht zu sehen. Unser erster Besuch gilt dem Shaba National Reservat. Eine wunderschöne Gegend, doch leider sehen wir nur Antilopen, Gazellen und Paviane und so wechseln wir am Mittag in das Buffalo Springs Reservat über. Und kaum sind wir durch's Tor gefahren, sehen wir auch schon die Grevy Zebras, eine Zebra-Art, die nur hier und in Tansania vorkommt. Das Zebra hat graue dünne Streifen, der Bauch ist weiss und die Ohren sind rundlich. Das sieht sehr lustig aus, da sie die Ohren fast ständig schlenkern. Sehr hübsche Tiere. Dann: in der Ferne: Elefanten. Doch vorher treffen wir erst mal auf eine Herde Buffalos. Das sind die mit der Heidi-Frisur. Dann schaffen wir es tatsächlich bis zu der Elefantenherde vorzudringen. Nach einiger Zeit suchen und spähen, kommen wir an einen glasklaren Quellteich und ein eingezäuntes Wasserreservoire. Hier haben die Italiener im Krieg 2 Bomben abgeworfen und daraus entstanden diese Quellen und haben dem Park den Namen gegeben. Am Nachmittag überqueren wir den Fluss und fahren in das Samburu Reservat rein. Camping ist etwa 20m neben dem Fluss angesagt. Sofort sind wir von kleinen diebischen Affen umzingelt. Beim Abendessen (Steinpilz-Risotto von Rolli) zubereiten, heisst es aufpassen. Und dann passiert's doch! Beat richtet unsere letzten 2 riesigen Papayas an und schwupps, so schnell kannst du gar nicht schauen, ist eine Hälfte weg. Uns wurde von den Wächtern wiederholt bestätigt, dass die Nilkrokodile hier nicht an Land kommen. Plötzlich lässt Werner seine Taschenlampe kreisen. Oh Schreck! Ein Krokodil liegt da gemütlich etwa 5m von uns weg. Aber was macht er? Statt das Krokodil zu vertreiben, holt er seine Kamera. Wir anderen bleiben in sicherer Entfernung hinter einem querliegenden Stamm. Aber schliesslich hat er seine Bilder im Kasten und vertreibt das Kroko mit dem Licht der Taschenlampe. Vertreiben? Ich glaube dem Kroko wurde es langsam zu laut oder zu hell und es drehte sich langsam aber sicher um. Allerdings nicht bis ins Wasser. Ihr könnt euch vorstellen, dass danach immer wieder einer mit der Taschenlampe die Uferregion abgeleuchtet hat. Was ist das für ein Geräusch? Hört sich an, als ob jemand neben dem Auto pieselt! Wir suchen nach dem Übeltäter. So eine Frechheit, das sind die Affen auf dem Baum über uns!

Freitag, 22. Dezember
Aufstehen um 6 Uhr. Kaffeetrinken, Zelt abbauen und aufladen. Igitt! Die dämlichen Affen haben auch noch gekackt! Auf einen Campingstuhl und vor allem auf das Autodach. Also erst mal putzen. Wir machen uns auf einen weiteren Game Drive, da aber alles grünt und blüht, bekommen wir keinen einzigen Löwen oder Leoparden zu Gesicht. Doch endlich eine Gruppe Giraffen. Und daneben spielen 2 Karakal (Wüstenlüchs oder Rotkatze) im Gras. Wunderhübsche Tiere. Sie sind selten zu sehen und die Giraffen sind schnell vergessen. Der eine Karakal spielt mit einem noch lebenden, einem Eichhörnchen ähnlichen Tier. Am späteren Vormittag verlassen wir das Reservat und fahren nach Maralal. Auf dieser Strecke ändert sich das Landschaftsbild andauernd. Vom lichten zum dichten Busch, am Fluss entlang, in die Berge rauf auf ein gewaltiges Plateau. Hier regnet es und plötzlich fängt das Auto an zu schlingern. Die Reifen sind mal wieder von einer zentimeterdicken Schicht Lehm ummantelt. Als ein Auto entgegenkommt, muss Werner von der Strassenmitte runter und rutscht in eine Spur rein, aus der er nicht mehr herauskommt. Wir anderen steigen aus, Werner gibt Gas. Kein Erfolg. Noch mal rückwärts setzen. Neuer Anlauf mit querstehenden Vorderreifen, aber das Auto will und will nicht die paar Zentimeter rauf. Nach etwa 200m hat er es geschafft und wir können mit unseren eigenen Slickreifen, sprich Schuhen, ihm hinterherlaufen. Damit das Zelt nicht aufgebaut werden muss im Regen, übernachten wir in Maralal in einem Hotel.

Samstag, 23.Dezember
Wir machen uns auf den Weg an den Bogoria See auf einer recht guten Naturstrasse. Auf diesem Weg kommt uns ein Auto entgegen und wir halten an. Eine Szene wie aus einem Film mit Merryl Streep im Film "Out of Africa". Die Fahrerin, eine Weisse, steigt aus. Sie trägt kurze Hosen, feste Schuhe, Handschuhe und Hut. Im Wagen warten ihre 2 Kinder und 2 schwarze Angestellte. Sie malt die Strecke, die wir nehmen müssen, in den Sand und ruft noch ihren Angestellten, um es zu bestätigen. Als wir uns verabschieden, fährt sie extra nochmals etwas rückwärts, damit sich auch die Kinder von uns verabschieden. Very british. – Zuerst machen wir Halt am Baringo See, der ziemlich touristisch erschlossen ist. Danach noch die paar Kilometer zum Bogoria See. Am Eingang zum Reservat (genau 1.000m ü.M.) bekommen wir von den Guards gesagt, wo wir campen können. Kurz nach dem Tor sehen wir schon die ersten Flamingos, dann Kudus, Zebras, Strausse und den Kenia-Express (Warzenschweine). Tausende von Flamingos bevölkern den See. Und dann die Geysire! Doch das muss bis morgen warten. Die Dämmerung fängt an und wir müssen noch unser Camp aufbauen. Wir haben unser eigenes Bad, nämlich eine heisse Quelle, vielleicht 40cm tief und wunderbar warm. Kaum haben wir das Camp aufgebaut, beginnt es zu regnen. Zum Glück hat Rolli das Vordach vom Zelt aufgestellt und wir nichts wie ab unter das Dach. Nochmals durch den Regen ans Auto, Salami, Brot und Wein holen. Gibt es eben heute kalte Küche. Werner legt sich gleich in den Pool. Plötzlich erhalten wir Besuch unter dem Dach. Ein Nachtfalter lässt sich innen am Vordach nieder. Er hat eine Spannweite von ca. 10cm.

Sonntag, 24. Dezember
Die heisse Quelle wird heute bei schönstem Wetter ausgenutzt. Füdli-, Pedi-, Manikür, Wäsche waschen, die Wäscheleinen reichen nicht für alle Wäschestücke. Die Flamingos kommen auch in unsere Bucht. Ein wunderbares Bild. Hier ist ein Naturparadies und wir sind ganz allein. Doch plötzlich kommt ein Auto vom WWF. Der Ranger steigt mit Gästen vom kenianischen Fernsehen aus, erklärt uns, dass der Wachposten auf dem Berg ihm über Funk gemeldet hat, dass an der Wasserstelle der Tiere etwas nicht stimme und immer grössere Ausmasse annehme. Als er hört, dass uns am Eingang dieser Ort zum Campen angegeben wurde, meint er, dass dies der schönste Platz am See sei und nur selten jemand die Erlaubnis erhalte, hier zu campen. Er erzählt uns, dass Paola (Frau von Kurt Felix) auch mal hier übernachtet hat und dass wir keine Angst vor dem Leopard haben müssen, da Leoparde sehr scheu sind. Leider bekommen wir ihn nicht zu Gesicht. Am Nachmittag fahren wir vor zu den Geysiren. Einer neben dem anderen. Herrlich! Den Weihnachtstag könnten wir an keinem schöneren Ort verbringen.

Montag, 25. Dezember
Es geht weiter. Am Tor treffen wir nochmals William, den Ranger und mit vielen happy Christmas Wünschen verlassen wir dieses wunderbare Reservat. Auf unserer Fahrt durch das Rift Valley überqueren wir mal wieder einen Bergkamm auf etwa 2.400m. Es ist immer wieder faszinierend, den ostafrikanischen Graben an den verschiedensten Stellen zu durchqueren. In Eldoret erfahren wir von einem Inder auf der Strasse, dass er 15km weiter das Gadissa Overland Camp hat und heute Abend für seine Gäste ein spezielles Weihnachtsessen macht. Es hört sich gut an und wir fahren zu ihm. So müssen wir nicht das Zelt aufstellen, denn es regnet mal wieder. Das Resort ist wirklich sehr schön. Zur Bar und zum Restaurant geht man durch einen langen Stollen und in dem offenen Raum geht's über kleine Brückchen von einem Teil zum anderen. Ein Bijou.






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