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Tansania 2 - Malawi

Blick auf den Malawi See
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Mittwoch, 31. Januar

Vor der Abfahrt habe ich endlich die Gelegenheit, meine Website zu updaten. Nach über einer Stunde ist es geschafft und es heisst: on the road again to Malawi. Unsere Fahrt führt uns über Morogoro zum Mikumi Nationalpark. Selbst vom Highway aus sehen wir etliche Elefanten, Giraffen, Gazellen und natürlich Paviane. Kurz nach dem Park erblicken wir das Schild vom Tan-Swiss Restaurant und Hotel. Na, das müssen wir uns doch anschauen. Der Schweizer Besitzer ist gerade nicht da, doch wir erfahren, dass wir hier auch campen können. Gegen Abend kommt Josef Gwerder aus dem Muothatal, Kanton Schwyz und ist recht überrascht. Wir verbringen einen sehr netten Abend mit ihm und zu Werner's heutigem Geburtstag (er ist jetzt 1 Jahr älter als ich! Ha, ha) offeriert er uns den Apero und lässt uns auch noch kostenlos campen.

Donnerstag, 1. Februar

Frühstück nochmals in Gesellschaft von Josef und weiter geht’s bei Regen Richtung Iringa. Die Gegend ist hügelig und bewaldet. Durchs Tal bahnt sich der Ruaha River seinen Weg. Es ist fast wie im Schwarzwald. Oben auf dem Plateau liegen runde Riesenfelsbrocken wie verstreut umher und viele werden als überdimensionale Werbeplakatwände benutzt. Unterwegs kehren wir in einem Restaurant ein und plötzlich erschallt ein "Grüezi"! 1 Zürcher Pärchen, Nicole und Christoph, auf der Fahrt von Südafrika nach Europa, hat von der Strasse aus unsere Autonummer gesehen. Erfahrungen werden ausgetauscht und 2 Stunden später trennen wir uns wieder. Etwa 50km hinter Iringa befindet sich die Old Farm Kisolanza mit Camp Site, Bungalows und gutem Restaurant. Sehr idyllisch und ruhig gelegen. Auf Wunsch von Josef übergibt Werner der englischen Besitzerin Prospekte vom Tan-Swiss. Zusammenarbeit ist alles. Am Abend erwartet uns ein feines Abendessen in ihrem heimeligen Restaurant bei Kerzenlicht und Holzkohlenfeuer.

Freitag, 2. Februar

Morgens kaufen wir noch frische Eier und Brot von der Farm, Fleisch bekommen wir leider nicht, da erst wieder am Montag geschlachtet wird. Die Strasse führt durch herrliche Kiefer- und Eucalyptuswälder. Zwischendurch schweift der Blick ewig weit über Hügel hinweg. Hier oben auf 1.700 bis 2.100m herrscht üppige Landwirtschaft mit Reis-, Bananen-, Teeplantagen, etc. Da es mal wieder regnet und feuchtkalt ist, übernachten wir in Tukuya (ehemals Neu-Langenburg) im Longiboss Hotel, von dem man einen wunderbaren Blick über die Hügel und Plantagen hat.

Samstag, 3. Februar

Der Grenzübertritt nach Malawi geht ruckzuck. Und bald schon sehen wir den Lake Malawi mit seinen Stränden, eingerahmt von den Bergen. Wir sind wieder im Rift Valley. Man hat den Eindruck, man ist am Meer. Auch hier, genau wie in Tansania, sind die Überlandstrassen wirklich zu 90% sehr gut. Nicht so wie in Kenia, da waren sie zu 90% schlimm. Über Karonga geht’s nach Chitima, wo wir ihm Chitima Beach Camp für 2 Nächte einchecken. Als wir ankommen, sind wir die einzigen Gäste. Doch am Abend ändert sich das dramatisch. 2 Overlander Busse mit je 26 Schweden kommen an. Das Interessante an diesen Bussen ist, dass jeweils die Hälfte der Leute auf dem Dach des Busses ihr Camp aufschlägt, die andere Hälfte schläft im Bus. Es ist Halligalli bis in die Morgenstunden.

Sonntag, 4. Februar

Heute ist ein Ausflug nach Livingstonia, 15 km oberhalb in den Bergen, angesagt. Wie der Name schon sagt, auch Livingstone war hier. Am Lake Malawi hat die berühmte Begegnung von Stanley "Dr.Livingstone, I presume" mit ihm stattgefunden. Bei jeder Haarnadelkurve der Naturstrasse dorthin, seit langer Zeit mal wieder recht holperig und steil, ist ein Schild angebracht: bei der ersten Kurve "Bend (Kurve) 20". Livingstonia ist auf ca. 1.400 m und das Krankenhaus, gebaut 1903, war damals das grösste von Zentralafrika. Auf dem Rückweg zum See nehmen wir zwei Deutsche, die ihren Zivildienst in Uganda leisten, mit. Sie haben Urlaub und sind in 4 Stunden hier herauf gewandert. Doch jetzt sind sie kaputt und müssen ausserdem weiter nach Tansania, ihr Urlaub geht langsam zu Ende. Als wir wieder ins Camp kommen, regnet es mal wieder. In Malawi ist jetzt Regenzeit, alles grünt und es ist ganz schön schwül.

Montag, 5. Februar

Wir verlassen das Chitima Camp und fahren nach Mzuzu, die erste grössere Stadt, in der es einen Supermarkt und Banken zum Reiseschecks wechseln gibt. Die Strecke führt uns durch die Berge auf etwa 1.100m Höhe. Überall Landwirtschaft und Tabakanbau (der einzig grosse Exportartikel). Wir fahren durch Gummibaum-Plantagen, an den Strassen stehen Jungs, die selbstgewickelte Gummibälle verkaufen. Es ist eine wunderbare Landschaft. Malawi gehört zu den ärmsten Ländern von Afrika. Verständlich, ausser in den grösseren Städten sind die Leute Selbstversorger und darüber hinaus haben sie nichts. Ausserdem mangelt es am Zugang zu reinem Wasser. Zur Zeit sind die Bäche reissende Ströme, aber kein klares Wasser wie bei uns. In Mzuzu bringt uns ein einheimischer Junge zur Mzoozoozoo-Lodge, die von einem Schweizer aus Lausanne betrieben wird. Er teilt uns mit, dass ein Schweizerpaar kurz vor uns hier war. Wir essen dort zu Mittag und machen uns dann auf nach Chintheche am See zur Nkhwazi Lodge, wo die Schweizer auch hingingen. Leider sind sie bereits am Morgen abgereist. Die Lodge liegt direkt am Wasser, sehr schön. Den Besitzer bekommen wir nicht zu Gesicht, er muss Cricket im TV sehen.

Dienstag, 6. Februar

Wir fahren etwa 40km zurück um die Nkhata Bay zu besuchen. Eine kleine Hafenbucht, aber leider drum herum ein Tohuwabohu. Etwas oberhalb gehen wir Mittagessen in der Mayoka Lodge. Wir können dort nicht campen (ausser auf dem Parkplatz), da die ganze Lodge und der Campingplatz am Hang gebaut ist. Zum Restaurant geht es zig hohe Steinstufen hinab und dann nochmals tiefer zum Strand. - Danach wieder zurück und etwa 9km vor unserer letzten Übernachtung fahren wir zur Flametree Lodge. Als wir dort ankommen, sehen wir den Wagen des Besitzers der Nkhwazi Lodge. Ziemlich schnell ist eine Unterhaltung im Gang und er bedauert, dass er gestern nicht noch ins Restaurant geschaut hat. Jim, ein Schotte, der in Nord-Rhodesien geboren ist und immer in verschiedenen afrikanischen Staaten gelebt hat, geht seit einem Beinbruch vor 4 Jahren an Krücken, doch er ist nicht unterzukriegen. Es geht sehr lustig zu und her. Werner und er errichten noch auf einem Steinhaufen, den der abwesende Besitzer für einen weiteren Hausbau braucht, ein Kreuz aus einem Mop. Sieht aus wie Voodoo. Nach vielem Gelächter und einigen Bieren fährt er zurück und wir bleiben hier.

Mittwoch, 7. Februar

Ruhetag am Lake Malawi auch Calendar Lake genannt. Denn: seine Länge in Meilen: 365 (Tage), durchschnittliche Breite: 52 (Wochen). Noch was zum Himmel: die Sternbilder und der Mond haben sich schon seit langem um weitere 90 Grad gedreht. Sind also jetzt seitenverkehrt.

Donnerstag, 8. Februar

Auf unserem Weg nach Salima kehren wir nochmals auf einen Kaffee bei Jim ein. Es werden über 2 Stunden daraus. Am Nachmittag machen wir in der Nkhotakota Pottery und Lodge Halt, um die Töpferei anzuschauen und dort etwas zu essen. Wir entschliessen uns auch dort zu übernachten, obwohl nur noch 100km zu fahren wären, aber es ist ein sehr schöner Platz. Hier in Malawi gibt es kaum Verkehr und fast keine Privatautos. Dafür sind mal wieder unheimlich viel Menschen zu Fuss auf der Strasse unterwegs, fast wie in Äthiopien. Was mich in Malawi am meisten verwundert, ist, dass es fast kein Obst gibt, obwohl ideale Anbaubedingungen gegeben wären. Abends beim Abendessen kommen wir mit einem jungen Schweizer Paar ins Gespräch. Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs von Mombasa (Kenia) nach Kapstadt. Zwischendurch allerdings nehmen sie auch immer mal wieder öffentliche Verkehrsmittel.

Freitag, 9. Februar

Unsere Fahrt geht nach Salima, kurzer Einkaufs-Stop, dann nach Senga am Lake Malawi ins Wheelhouse Lodge. Abends in der Bar (ein runder Bau auf Betonstelzen im Wasser und schon etwas windschief) treffen wir auf Briten, Australier und tatsächlich wieder einen Schweizer. Es wird ein feuchtfröhlicher Abend. Lee und James reisen 1 Jahr in Afrika herum. Danach arbeiten sie wieder in Ägypten als Lehrer.

Samstag, 10. Februar

Wie es aussieht, können wir wegen zu starkem Wind nicht auf die Lizzard Island übersetzen. Dort soll es sehr grosse Eidechsen geben. Im Moment sieht es leider wieder nach Regen aus und es donnert in der Ferne. Hoffentlich treibt der Wind in weg von uns - die Wäsche ist teilweise noch nicht trocken.

Sonntag, 11. Februar

So, heute verlassen wir endgültig zum letzten Mal den ostafrikanischen Grabenbruch. Zuerst machen wir in Lilongwe, der Hauptstadt von Malawi, Halt um einzukaufen. Danach geht's ungefähr 100km weiter zur sambischen Grenze in Mchinji. Die Strasse führt uns nun wieder durch die Berge. Nach jeweils 15 Minuten für Aus- und Einreise fahren wir noch bis Chipata und übernachten dort im Mama Rula Camp. Werner grilliert wunderbare Steaks, die wir in Lilongwe im Shopping Center erstanden haben. Endlich mal wieder richtig gutes Fleisch. Nach dem Essen gehe ich Geschirr waschen. Jemand fragt etwas, ich antworte – plötzlich schauen wir uns verdutzt an, denn uns ist aufgegangen, dass wir beide in Deutsch gesprochen haben. Die Deutsche ist mit ihrem Mann mit dem Overlander Bus unterwegs.





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